Junge Ärzte braucht das Land

Haus- und Fachärzte sind das Fundament einer flächendeckenden und hochwertigen ambulanten medizinischen Versorgung. Gerade in strukturschwächeren ländlichen Gebieten gibt es allerdings immer weniger niedergelassene Ärzte, sodass aktuell einerseits Mediziner höheren Belastungen, wie langen Fahrzeiten für Hausbesuche, ausgesetzt sind und andererseits Patienten zum Teil eine qualitativ hochwertige medizinische Versorgung nur noch eingeschränkt zur Verfügung steht. Damit sich Ärzte zukünftig verstärkt in ländlichen Gebieten niederlassen, sprechen sich die Jungen Liberalen Hessen dafür aus, Niederlassungen auf dem Land attraktiver zu gestalten.

In erster Linie fordern wir in diesem Zusammenhang, Honoraranreize für Ärzte auf dem Land zu schaffen, damit den besonderen Versorgungsherausforderungen auf dem Land besser gerecht wird. Dazu zählen insbesondere die Etablierung extrabudgetärer Honorarzuschläge für Landärzte, zum Beispiel bei Hausbesuchen, ambulanten Operationen oder Früherkennungsuntersuchungen, sowie die Abschaffung von Regressen. Auch ist es gerade für jüngere Ärzte ohne einen festen Patientenstamm und sichere Einnahmequellen schwierig, sich in einer Region zu etablieren und teure Materialien und Geräte anzuschaffen. Daher begrüßen die Jungen Liberalen Hessen Investitionshilfen zum Beispiel von der Kassenärztlichen Vereinigung und sprechen sich dafür aus, diese von der landespolitischen Seite aus zu intensivieren. Darüber hinaus befürworten wir die Einführung flexibler Arbeitszeitmodelle für Ärzte, um die Attraktivität zu steigern.

Weiterhin begrüßen die Jungen Liberalen Hessen kooperative Maßnahmen zwischen Ärzten und gesundheitsbezogenen Dienstleistungen. Wir erkennen an, dass Zusammenschlüsse von Ärzten in Gemeinschaftspraxen oder Gesundheitszentren auf dem Land immer wichtiger werden, um Ärzte zu entlasten und eine flächendeckende Versorgung sicherzustellen. Daher sind Zusammenschlüsse besonders zu fördern. Eine Quote, nach der Medizinstudenten, die einer Tätigkeit als Hausarzt im ländlichen Raum nachgehen wollen, bei der Studienplatzvergabe bevorzugt werden, lehnen wir ab. Ein solches Instrument wirkt diskriminierend und schränkt Medizinstudenten in ihrer frühen Lebensplanung enorm ein. Stattdessen sprechen wir uns für die Vergabe von landespolitischen Stipendienprogrammen für Medizinstudenten aus, die sich verpflichten, ihre Facharztweiterbildung auf dem Land zu absolvieren und danach dort mindestens fünf Jahre tätig zu sein.

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