Wir Jungen Liberalen fordern den Einstieg in die Fusionsenergie in Deutschland. Um dieses Ziel zu erreichen brauchen wir ein Konzept, welches auf vier Säulen beruht: Bildung, rechtlicher Rahmen, Technologieoffenheit und ein langfristiges Bekenntnis zum Einstieg in die Fusionsenergie. Uns ist es hierbei besonders wichtig, dass die Fusionsenergie privatwirtschaftlich betrieben wird.
Bildung:
- Wir sehen, dass es weiterhin einen starken Fokus auf MINT-Fächer in den Schulen benötigt, da nur so die Ingenieure und Forscher von morgen wachsen können. Dazu ist es wichtig, das Interesse der Schülerinnen und Schüler auch speziell im Bereich der Kernfusion zu wecken. Das wollen wir erreichen indem wir staatliche Programme schaffen, wie z.B. Bildungsfahrten zu Forschungsinstituten, Workshops in den Schulen und Kooperationen mit Unternehmen (unter anderem in diesem Bereich) erlauben. Diese Angebote sollen in den PoWi und Physik-Unterricht integrierbar sein.
- Darüber hinaus fordern wir die Finanzierung von Lehrstühlen an hessischen Hochschulen für den Bereich Fusionsenergie durch das Land Hessen. Langfristig fordern wir eine gemeinsame Bundesstrategie zur Fusionsforschung.
Rechtlicher Rahmen:
(1) Entwerfen eines Fusionsgesetzes
- Wir sind überzeugt, dass das bestehende Atomgesetz nicht die richtigen Rahmenbedingungen für die Fusionsforschung schafft, da es sich um eine andere Technologie handelt. Daher ist ein maßgeschneidertes Fusionsgesetz von Nöten, welches die Potentiale dieser Technologie nicht einschränkt und darüber hinaus potentiellen privaten Investoren eine rechtliche Sicherheit vermittelt.
(2) Rahmenbedingungen für Investitionen
- Ferner fordern wir, dass auf europäischer Ebene eine klare Rechtsgrundlage geschaffen wird, die optimale Voraussetzungen für den Einsatz von Wagniskapital schafft.
- Jedoch sehen wir auch auf nationaler Ebene Handlungsbedarf. Hier könnte ein Zukunftsfinanzierungsgesetz 2.0 die Rahmenbedingungen für die großen Versicherungen und Versorgungskassen schaffen, in innovative Start-ups zu investieren.
- Um weitere Anreize für private Investitionen zu schaffen, fordern wir außerdem, die Realisierbarkeit von möglichen Pendants zu den britischen Modellen EIS (Enterprise Investment Scheme) und SEIS (Seed Enterprise Investment Scheme) zu prüfen und ggf. umzusetzen.
Technologieoffenheit:
- Deutschland soll sich auf europäischer Ebene dafür einsetzen, dass neben dem ITER-Projekt ein zweiter Forschungsreaktor gebaut werden soll, der statt auf der Magnettechnologie auf die vielversprechende Lasertechnologie setzt.
Klares Bekenntnis:
Die Fusionsenergie soll gleichberechtigt mit anderen Energieträgern behandelt werden. Unser klares Bekenntnis zur Technologieoffenheit soll einen Beitrag für die Aufrechterhaltung der Attraktivität des Standort Deutschlands sein, um die Bereitschaft für private Investitionen zu fördern. Daher ist es essenziell, das Investoren sichere, unbürokratische und langfristige Bedingungen in Deutschland garantiert haben
Im Gegensatz zur Atomkraft müssen wir von Anbeginn für ein positives Image kämpfen. Daher sehen wir uns und die FDP in der Pflicht, öffentlichkeitswirksam aufzuklären. Wissen und Information bieten die Basis für breite Akzeptanz