Zusammenarbeit mit Ditib sofort beenden – Islamunterricht fortführen
Junge Liberale Hessen fordern den Stopp der Zusammenarbeit mit Ditib. Vertrauen ist nachhaltig und unwiederbringlich erschüttert. Islamunterricht ist im säkularen Staat notwendig – das Lehrcurriculum jedoch muss durch Kultusministerium, Lehrern und Islamwissenschaftlern erstellt werden
Lucas Schwalbach, Landesvorsitzender der Jungen Liberalen Hessen, ist zunächst erfreut über das Ergebnis der drei Gutachter: “Es ist positiv festzustellen, dass die abstrakt befürchtete Gefahr, eine ebensolche bleibt.” Problematisch sieht der 25-jährige Wiesbadener jedoch die nachweisliche institutionelle Verbindung mit Diyanet, einer türkischen Religionsbehörde. “Die Möglichkeit der Einflussnahme auf unserer Schüler bleibt damit bestehen. Der hessische Ditib- Verband muss sich klar von seinem in Köln ansässigen Bundesverband und vor allem vom türkischen Religionsministerium abgrenzen. Nach unserer Vorstellung soll künftig das Lehrcurriculum alleine durch das Kultusministerium in Zusammenarbeit mit Vertretern der Schulen, Lehrkräften der Islamwissenschaften und Vertretern der hessischen Hochschulen für Islamwissenschaft erstellt werden. Eine Kooperation mit den Islamverbänden soll in Zukunft jedoch wieder aufgenommen werden, sobald sich ein Verband durch seine Struktur und Ausrichtung als vollständig Unabhängig von ausländischen Regierungen und frei von radikalem Gedankengut auszeichnet.”
Ditib hat nun eine Frist bis zum Ende des Jahres 2018, um seine Unabhängigkeit sowie die weitere Eignung als Kooperationspartner für den Religionsunterricht unter Beweis zu stellen. Im Jahr 2019 wird neu über die Zukunft der Kooperation entschieden werden. Bereits jetzt wird das Kultusministerium tätig und will unangekündigte Unterrichtsbesuche durchführen.
“Es ist fragwürdig, dass bislang kein hinreichendes Mitgliederverzeichnis vorliegt und die Verwaltungsstruktur unprofessionell ist. Auch die kritischen Stimmen der Lehrergewerkschaft, GEW, die von problematischen Einzelfällen sprechen, dürfen nicht ignoriert werden. Eine kritische Neuprüfung der Zusammenarbeit mit offenem Ergebnis ist daher nur folgerichtig,” so Schwalbach abschließend.
V.i.S.d.P.: Lisa Freitag