Die Sommerferien sind vorbei und es beginnt für viele Schülerinnen und Schüler in Hessen wieder der Schulalltag. Was eigentlich ein Ort für gleiche Zukunftschancen sein sollte, ist vielerorts zu einer “Ruine der Chancengerechtigkeit” geworden. Jeder dritte Schüler in Hessen kann nicht richtig lesen oder schreiben. Die Klassen sind oftmals überfüllt, die Lehrkräfte überlastet und für individuelle Förderung fehlen die Kapazitäten. Trotz dieser alarmierenden Zustände verweigert die Landesregierung notwendige Reformen.
„Es ist schlichtweg unverantwortlich, dass die hessische Landesregierung weiterhin tatenlos zusieht, wie Hessen bei der Bildung immer weiter abrutscht,“ kritisiert Viola Gebek, Pressesprecherin der Jungen Liberalen Hessen. „Wir brauchen dringend eine Reform, die nicht nur die Symptome behandelt, sondern die Ursachen dieser Bildungsungerechtigkeit anpackt.“
Die Jungen Liberalen Hessen fordern eine umfassende Neuausrichtung der Bildungspolitik. „Zentralisierte Verwaltung führt zu zentralem Versagen. Deshalb setzen wir uns für wirklich selbständige Schulen ein, die vor Ort von der Schulgemeinschaft verwaltet werden. Entscheidungen über Personal und Budget müssen dort getroffen werden, wo die Bedürfnisse der Schüler am besten bekannt sind,“ erklärt die Pressesprecherin. Durch mehr Autonomie könnten Schulen flexibler und effizienter auf die Herausforderungen des Alltags reagieren und individuelle Förderung endlich Realität werden.
Ein weiterer wichtiger Schritt ist die konsequente Digitalisierung der Schulen. „Digitale Bildung darf keine Zukunftsvision bleiben, sondern muss endlich in den Schulalltag integriert werden. Wir fordern die Ausweitung des Landesprogramms ‚Digitale Schule Hessen‘ und die Schaffung von Digitalhausmeistern, die die IT-Infrastruktur professionell betreuen, damit Lehrkräfte sich auf das Wesentliche konzentrieren können – den Unterricht,“ erklärt Tim Hordorff, Landesvorsitzender der Jungen Liberalen Hessen. Die Jungen Liberalen sehen in der Digitalisierung nicht nur eine Entlastung der Lehrkräfte, sondern auch eine Möglichkeit, die Bildung für alle Schülerinnen und Schüler zugänglicher und individueller zu gestalten.
Ein modernes Bildungssystem erfordert auch zeitgemäße Lehrpläne. „Die Schule muss die Schülerinnen und Schüler auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereiten. Dafür brauchen wir einen Lehrplan, der stärker auf Berufsorientierung, Wirtschaftskompetenz und MINT-Fächer setzt”, betont Hordorff. Die Jungen Liberalen Hessen fordern zudem eine größere Wahlfreiheit bei der Auswahl von Leistungskursen und Schulformen, um den individuellen Interessen und Talenten der Schülerinnen und Schüler gerecht zu werden.
„Es ist Zeit für ein echtes Update in der Bildungspolitik,“ fasst Gebek zusammen. „Damit die Schule nicht länger die Ruine der Chancengerechtigkeit bleibt.“